Hast du einen Lieblingsort? Wenn ja, wie fühlst du dich dort? Was macht diesen Raum zu etwas Besonderem für dich?

Ich habe viele Lieblingsorte. Sie alle haben eine Gemeinsamkeit: Dort fühle ich mich sicher, stark und ganz bei mir. Heute teile ich mit dir, wie du dieses Lieblingsort-Gefühl verinnerlichen kannst, indem du lernst, Raum für dich zu schaffen.

Raum zum Atmen

Wir alle tragen einen kostbaren Raum in uns: Unser Brustraum gibt unserem Herzen ein Zuhause und ermöglicht uns zu atmen. Wir sollten diesem Raum die Möglichkeit geben, sein wunderbares Potenzial optimal zu entfalten. Doch durch ungünstige, äußere Faktoren, wie zum Beispiel eine vorgebeugte, krumme Sitzhaltung, beim Arbeiten am Schreibtisch, nehmen wir uns (im wahrsten Sinne des Wortes) den Raum zu Atmen.

Im Yoga gibt es eine Asana-Familie, mit der schönen Bezeichnung “Herzöffner”. Haltungen dieser Kategorie schaffen Weite im Brustkorb. Sie können dich dabei unterstützen, tiefer und leichter zu atmen. 

Matsyasana – Der Fisch

Mein liebster Herzöffner ist ganz einfach. Es handelt sich dabei um eine sanfte und nackenschonende Variante der Fischhaltung. Hierzu benötigst du ein Yoga-Bolster oder eine gerollte Decke. 

Platziere dein Bolster oder deine Decke längst auf deiner Yogamatte. 

Setze dich davor und lege dich achtsam darauf ab.

Deine Beine kannst du am Boden ausstrecken.

Falls das angenehmer, ist kannst du die Füße auch aufstellen und deine Knie zusammen fallen lassen.

Deine Arme liegen entspannt ab.

Wichtig: dein Kopf sollte ebenfalls sanft gestützt sein, dein Nacken sollte sich angenehm anfühlen und keinesfalls überstreckt werden.

Raum zum Atmen

In dieser Position solltest du bequem, für mehrere Minuten, liegen können. Beobachte nun einmal ganz bewusst deine Atmung, ohne aktiv einzugreifen. Ist sie tief oder eher flach? Langsam oder schnell? Fällt dir das Atmen leicht oder eher schwer? 

Und jetzt lasse los. Gib dein ganzes Körpergewicht an deine Unterlage ab. Es gibt jetzt nichts zu tun. Du bist genau da, wo du sein solltest. Bleibe ein paar Minuten in dieser Entspannung und richte dann den Fokus wieder auf deine Atmung. Hat sich etwas verändert? Wenn ja, was?

Wenn ich sage: “Nimm dir Raum!”, dann meine ich das auch so. Also nimm dir jetzt bitte tatsächlich mal ein paar Minuten Zeit und den Raum, diese einfache Übung auszuprobieren. Öffne dein Herz, für diese Erfahrung. Dein Brustraum und dein Rücken werden es dir danken.

Raum für Klarheit und Kreativität

Warum ich mentale Klarheit wichtig finde, habe ich bereits hier mit dir geteilt. Für mich ist es essentiell eine Umgebung zu schaffen, in der ich meinen Gedanken, ungestört und frei, fließen lassen kann. Nur so kann ich Klarheit erreichen und meine Kreativität entfalten. Phasen der Regeneration und Reflektion sind dazu besonders wichtig. Für diese Momenten des vermeintlichen “Nichts-tuns” benötige ich eine reizarme Umgebung. Diese sollte ästhetisch ansprechend sein und über eine klare Ordnung verfügen. 

Mit meinem Wohn/Yogazimmer habe ich einen solchen Ort geschaffen, der jeder Zeit für mich zugänglich ist. Hier gibt es einen festen Platz für alle Tätigkeiten, die mir helfen mich zu erden und gut zu fühlen. Ich kann Yoga praktizieren, meditieren, einen Power-Nap machen, mit meinem Kater und Partner kuscheln…

Ein guter Teil des Raumes ist aber auch einfach nur leer. Freier Raum, für freie Gedanken. Hier sind bewusst nur die Dinge, die ich dort auch benutze. Keine Ablenkungen, keine Reizüberflutung. Es ist mein kleiner Tempel der Ruhe und Freude.

Raum schaffen, um Nähe zu genießen

Mein persönlicher Rückzugsraum ist mein Heiligtum. Wie Superman, brauche ich meine Festung der Einsamkeit, um zu meinen Wurzeln und in meine Energie zu finden. Aber jetzt kommt der Clou! Dadurch, dass ich mir meines Rückzugsortes immer sicher sein kann, fällt es mir leichter, mich wirklich zu öffnen und Nähe zuzulassen. Meinen Yogaraum schließe ich zum Beispiel immer ab, wenn ich das Haus verlasse. So weiß ich, dass er mich immer in dem Zustand empfängt, indem ich ihn hinterlassen habe. Das gibt mir mehr Gelassenheit, mit dem Chaos umzugehen, dass Kater Mumpitz möglicherweise im Rest der Wohnung veranstaltet hat. 😉 So kann ich auf dem gemütlichen Sofa mit Mumpitz kuscheln, ohne mich darüber zu ärgern, dass er es, in meiner Abwesenheit, als Kratzbaum zweckentfremdet hat.

Mein Herzensmann und ich üben uns auch regelmäßig darin, uns Raum zu geben. Raum um allein zu sein, Raum um einander zu vermissen, Raum um den Kern der Persönlichkeit zu pflegen, in die wir uns immer wieder aufs Neue verlieben. Uns fällt das gar nicht so leicht, denn ein Teil von uns würde am liebsten jede freie Minute gemeinsam verbringen. Dennoch merken wir, dass uns diese me-time immer gut tut und unterstützt, vorfreudig und noch wertschätzender, in die nächste Begegnung zu gehen. Da wir gelernt haben, nach unseren eigenen Regeln zu spielen, nehmen wir uns aber selbstverständlich auch den Raum, geplante me-time in den Wind zu blasen, um doch lieber Raum für Nähe, Austausch und ganz viel Kuscheln zu schaffen.

Weil ich mich immer gerne mit einem Lächeln verabschiede…

HIER meine Top 3 Lieblingsräume <3

  1. Mein Yogaraum – no surprise there 
  2. Der Raum zwischen zwei Küssen
  3. Ein klassischer Kino oder Theatersaal – die Wirkung ist einfach unbeschreiblich

Nutsmaste – the crazy in me honors the crazy in you <3